Dienstag, 14. November 2023
Für die neue S-Bahnlinie S4 stehen im zweiten Bauabschnitt die ersten vorbereitenden Maßnahmen an! Bis die Bagger hier rollen, dauert es zwar noch ein wenig – auf insgesamt vier Flächen in den Bezirken Wandsbek und Bergedorf starten wir jedoch schon in diesem Winter mit den vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen für die Umwelt.
Was sind Ausgleichsmaßnahmen? Wenn in die Landschaft eingegriffen wird, bringt dies oft eine Veränderung für Natur und Lebewesen mit sich. Diese Veränderungen gleichen wir aus und stellen so sicher, dass die negativen Auswirkungen auf Natur und Lebewesen so gering wie möglich sind. Das nennt man Ausgleichsmaßnahmen.
Mit den nun vorgezogenen Maßnahmen verfolgen wir das Ziel, neue Lebensräume für die Amphibienarten Kammmolch und Moorfrosch sowie für die Brutvogelarten Fitis und Bluthänfling zu schaffen (Details siehe unten). Zusätzlich entwickeln wir neue Blühwiesen. Alle Maßnahmen sind stets mit der Hamburger Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) abgestimmt und erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Sondervermögen Naturschutz und Landschaftspflege der BUKEA.
Die Ausgleichsmaßnahmen wurden vorgezogen, finden also noch vor Beginn der geplanten Bauarbeiten zur S-Bahnlinie S4 im Abschnitt 2 statt, damit sich die Lebensräume in den nächsten Jahren für die genannten Tierarten gut entwickeln und wir Verzögerungen im Bauablauf aus Umweltsicht vermeiden können. Damit erfüllen wir zudem die gesetzlichen Vorgaben.

DB Netz AG/Pia Haskamp
Verschiedene neue Lebensräume und Blühwiesen dienen als Ausgleichsmaßnahmen beim Neubau der neuen S-Bahnlinie
Gesamtprojektleiterin Amina Karam: „Um die Auswirkungen für die Natur durch den Bau der S4 so gering wie möglich zu halten, legen wir viel Wert auf eine ausgeglichene, frühzeitige und gute Planung. Dort, wo wir den Lebensraum von Tieren und Pflanzen besonders berühren, schaffen wir Ausgleichsflächen, neuen Lebensraum und ein bestmögliches neues Zuhause für die Tier- und Pflanzenwelt. Durch den Ausbau einer starken Schienenverbindung, profitiert am Ende auch die Umwelt: Weil mehr Menschen und Güter auf die umweltfreundliche Schiene umsteigen, Autoverkehre reduziert werden können. Damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann.“
Folgende Maßnahmen setzen wir um:
Neuer Lebensraum für den Moorfrosch und den Kammmolch im Stellmoorer Tunneltal, Bezirk Wandsbek
Wir legen ein neues, sonniges und vegetationsreiches Gewässer für den Moorfrosch und den Kammmolch an. Das bestehende Gewässer entschlammen wir und werten es so auf. Durch das Hinzufügen von Totholz erhöhen wir die Strukturvielfalt im neuen Lebensraum. Das bietet Verstecke für Tiere, fördert die Artenvielfalt und trägt zur Gesundheit des Ökosystems bei.
Neuer Lebensraum für Brutvögel im Stellmoorer Tunneltal, Bezirk Wandsbek
Für Brutvögel setzen wir einen neuen Wall auf. Dieser wird mit regionalen und standortgerechten Sträuchern bepflanzt und ein beidseitiger und artenreicher Ruderalsaum wird angelegt. Ein Ruderalsaum? Das ist in dem Fall der Randbereich am Fuße des Walls, der zukünftig weiteren Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten bietet.
Ein weiterer neuer Lebensraum für den Kammmolch im Wohldorfer Wald, Bezirk Wandsbek
Auch hier erhält der Kammmolch ein neues und sonniges Gewässer. Ein anliegendes Grünland wandeln wir in eine feuchte Gras- und Staudenlandschaft um, die künftig als Lebensraum für den Kammmolch an Land dient. Auch hier werden zusätzlich Totholzhaufen und Grauweidengebüsche angelegt.
Entwicklung einer Blühwiese im Bezirk Bergedorf
Im Bezirk Bergedorf entwickeln wir den Lebensraumtyp „Magere Flachland-Mähwiese“ mit arten- und blühreichen Wiesen. Die bestehende Wiese wird durch heimisches Saatgut aufgewertet, um so die Entwicklung von heimischen Pflanzen und Arten zu fördern.