Rund um die Planung und den Bau der S4 ist einiges los. Im Projekttagebuch berichten wir über die aktuellen Entwicklungen und Fortschritte des S4-Projekts. Um einen persönlicheren Blick auf das Großprojekt zu ermöglichen, geben Mitarbeiter:innen aus dem Projektteam zudem Einblicke in ihre Arbeit. Wir wünschen viel Spaß beim Stöbern!
Montag, 27. März 2023
Einladung zur digitalen Infoveranstaltung im Abschnitt 2
Liebe Anwohner:innen,
gern möchten wir Sie heute darüber informieren, dass unsere Planungen für den Abschnitt 2 des Projekts voranschreiten. In Kürze informieren wir Sie gern über die weiteren Details zur Auslage der Unterlagen.
Bei einer Infoveranstaltung möchten wir Sie über alles Wichtige rund um den Bauabschnitt 2 informieren. Zu dieser digitalen Veranstaltung am Dienstag, den 4. April von 18 bis 20 Uhr, möchten wir Sie ganz herzlich einladen. Wir informieren Sie über unsere Baupläne, das weitere Verfahren und stehen für Ihre Fragen zur S4 zur Verfügung. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
Der direkte Austausch mit Ihnen ist uns wichtig! Während der digitalen Veranstaltung können Sie Ihre Fragen einfach im dafür eingerichteten Chat stellen. Unsere Fachexpert:innen aus den Bereichen Planung, Bau, Umwelt und Lärmschutz beantworten diese.
Gesamtprojektleiterin Amina Karam auf der S4-Baustelle in Wandsbek
Agiles Bauen und die Beschleunigung von großen Infrastrukturprojekten - insbesondere im Schienenverkehr - ist in aller Munde. Warum die S-Bahnlinie S4 hierfür ein Pilotprojekt ist und wie mit verschiedensten Methoden agil und flexibel gebaut wird, erzählte Amina Karam Welt-Wirtschaftsreporter Olaf Preuß im Interview.
Agiles Bauen bei der S4: DB optimiert Bauablauf mit zwei Stahlbrücken
Deutsche Bahn AG
Der Einhub der Brücken am frühen Samstagmorgen auf der S4-Baustelle
Damit der Bau mit voller Kraft weitergehen und Züge im nächsten Jahr ohne größere Sperrungen auf den Fernbahngleisen rollen können, optimiert die Deutsche Bahn (DB) den Bauablauf für die S4. Bei einem Baustellenbesuch in Hasselbrook machte sich Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks heute ein Bild von der kreativen Lösung – zwei 27 Meter lange Stahlbrücken. Bis das eigentliche Bauwerk über die Güterumgehungsbahn an der Stelle entsteht, nutzt die DB zwei Brücken aus ihrem Bestand. Fachleute haben diese am Wochenende mithilfe eines 700-Tonnen-Krans in Rekordtempo eingebaut.
Amina Karam, S4-Gesamtprojektleiterin der DB: „Bei einem Bauprojekt dieser Größenordnung ist eine agile Projektplanung äußerst wichtig. Alle Bausteine beeinflussen sich gegenseitig – es ist wie bei einem Zahnrad, jedes Element hat Auswirkungen auf das andere und das Gesamtsystem. Mit unserer Idee arbeiten wir uns schnell und effektiv vor, unabhängig von äußeren Umständen wie dem Markt und notwendigen Sperrpausen. Es ist eine Win-win-Situation – wir bauen und der Zugverkehr rollt. So machen wir weitere wichtige Baufortschritte auf der neuen Schlagader für den Nahverkehr zwischen Hamburg und Schleswig-Holstein.“
Otto Wulff/Henrike Thomsen
Gesamtprojektleiterin Amina Karam und der Hamburger Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks auf der S4-Baustelle
Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Der Bau der S4 ist eine wichtige Säule für den Erfolg der Mobilitätswende in Hamburg: Eine Viertelmillion Menschen in Hamburg und Umland werden durch sie künftig besser an das Hamburger Schnellbahnnetz angebunden und der Hauptbahnhof wird maßgeblich entlastet. Zusätzlich erhöht die S4 die Zuverlässigkeit des ÖPNV im Hamburger Nordosten sowie in der Metropolregion bis nach Bad Oldesloe. Gleichzeitig ist es natürlich wichtig, dass wir auch während der Bauzeit die Stadt, aber auch den Fernverkehr im Fluss halten. Die frisch eingesetzten Brücken in Verbindung mit einer agilen Bauplanung bilden hierfür eine sehr gute Voraussetzung. Es ist zudem ein gutes und richtiges Signal, dass die Deutsche Bahn hierfür Brücken aus ihrem Bestand verwendet.“
Im nächsten Jahr baut die DB zwei 1,2 Kilometer lange Umfahrungsgleise in Hasselbrook. Expert:innen statten die Gleise mit Oberleitungen und Fahrdraht aus und schließen diese an die Fernbahnstrecke Lübeck-Hamburg an. So rollt die Bahn ab dem Frühjahr 2023 an der Baustelle für die neue Eisenbahnkreuzung von S1 und S4 sowie den Arbeiten für den zweigleisigen Ausbau der Horner Kurve vorbei. Dieser startet ebenfalls im nächsten Jahr. Im Bereich zwischen den Eisenbahnbrücken Hammer Straße und Wandsbek Rathaus erstellt die DB Fundamente für die Lärmschutzwände. Zum Arbeitspaket gehören u.a. auch bauvorbereitende Arbeiten für die neuen Eisenbahnbrücken Claudiusstraße, Schlossgarten und Bovestraße.
Mit vereinten Kräften hoben Fachexpert:innen die Brücken auf der Baustelle an der Hammer Straße ein
Otto Wulff/Miguel Ferraz
Mit vereinten Kräften hoben Fachexpert:innen die Brücken auf der Baustelle an der Hammer Straße ein
Mittwoch, 2. November 2022
S4 stellt innovativen Lärmschutz der Zukunft in Ahrensburg vor
Deutsche Bahn AG/Peter Mantik
Gesamtprojektleiterin Amina Karam und Leiter Planung Michael Kablitz bei der Veranstaltung in Ahrensburg
Warum brauchen wir einen viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke? Welche Auswirkungen hat der geplante Lärmschutz auf das Ahrensburger Stadtbild? Diese und viele weitere Fragen diskutierte die DB am vergangenen Donnerstag in Ahrensburg mit Bürger:innen und Fachexpert:innen.
Nach einer Stunde regem Austausch an sieben Marktständen begrüßte Moderatorin Katrin Fahrenkrug die 150 Besucher:innen in der Aula sowie weitere 130 Zuschauer:innen im Livestream. Nach dem Impulsvortrag der IG Tunneltal stellten Amina Karam, Gesamtprojektleiterin S4, und Michael Kablitz, Leiter S4-Planung, das Projekt sowie Details zum dritten Bauabschnitt vor.
DB zeigt Innovation im Lärmschutz
Die Deutsche Bahn geht beim Lärmschutz neue Wege. Aus einer Partnerschaft der DB Bahnbau Gruppe und des italienischen Start-Ups Phononic Vibes entstand eine transparente Lärmschutzwand, die einen sehr hohen Schutz vor Lärm bietet. Wer sich persönlich ein Bild dieser neuartigen Wand machen wollte, konnte sich diese vor dem Veranstaltungssaal anschauen. Dort hatte die DB extra eine Beispielwand installiert.
Amina Karam zeigte im Saal verschiedene extra für Ahrensburg angefertigte Visualisierungen – und weckte damit großes Interesse.
Derzeit befindet sich dieser neue Typ von Lärmschutzwänden im Zulassungsverfahren, darf also noch nicht in Deutschland verbaut werden. Karam dazu: „Wir arbeiten daran, dass wir diese oder ähnliche Wände künftig in Deutschland einsetzen können. Denn wir glauben, dass wir mit diesen Innovationen die Menschen noch besser für unsere Bauvorhaben begeistern können“.
DB Bahnbau Gruppe
Visualisierung der bisher geplanten Lärmschutzwände in Ahrensburg
DB Bahnbau Gruppe
Visualisierung der transparenten Lärmschutzwände in Ahrensburg
Podium diskutiert zu drei Kernthemen Im ersten Teil der Podiumsdiskussion erörterten Expert:innen Grundsatzfragen, wie den Nutzen und die Herausforderungen des S4-Ausbaus. Unter anderem diskutierten Martin von Ivernois, Referatsleiter für öffentlichen Personennahverkehr und Eisenbahnen im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus Schleswig-Holstein und S4-Gesamtprojektleiterin Amina Karam miteinander. Karam bestätigte, dass die Deutsche Bahn bei der Planung und Variantenprüfung viel Mühe und Zeit investierte, um technisch, wirtschaftlich aber auch für Mensch und Umwelt die beste Entscheidung zu treffen.
In Runde 2 ging es vor allem um die Themen Archäologie und Umwelt. Mit dabei für die Deutsche Bahn war der erfahrene Umweltexperte Martin Roger. Er betonte, dass eine Verkehrswende nur gelingt, wenn Nahverkehrsprojekte wie dieses umgesetzt werden, aber mit Respekt vor der Vorgeschichte und der Natur: „Wir sind uns der Bedeutung des Tunneltals bewusst und haben dies von Anfang an in unsere Planung einbezogen. Anhand vieler Untersuchungen, u.a. zur FFH-Verträglichkeit, zur Archäologie und zum Artenschutz, haben wir analysiert, was vermieden werden muss und was zu tun ist. Das nehmen wir so ernst, wie es tatsächlich ist. Das machen wir nicht nebenbei“.
Neben dem Umweltschutz ist auch die Archäologie ein vielseitig diskutiertes Thema beim S4-Ausbau. Dr. Ulf Ickerodt, Landesarchäologe und Leiter des Archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein, betont die richtige und angemessene Berücksichtigung des archäologischen Erbes entgegen der gelegentlich an den Planungen der DB geäußerten Kritik: „Aus unserer Sicht verbessert die Brücke am Braunen Hirsch die Situation im Tunneltal. Mit der geplanten Brücke und dem Rückbau der Straße wird nicht nur die derzeit vorhandene Sperre zurückgebaut, sondern mit der Errichtung des Bauwerks werden auch neue Sichtachsen entstehen. Man wird einen fantastischen Blick in das Tunneltal erhalten, der heute so nicht gegeben ist“.
Und auch das dritte Kernthema zum Lärmschutz besprachen die Podiumsteilnehmer:innen eingehend. Janine Korczak, Lärmschutzexpertin bei der DB, sagte: „Städtebau, Lebensqualität und Menschen in Einklang zu bekommen, ist eine große Herausforderung. Wir sind verpflichtet, Mensch und Umwelt zu schützen. Wir sitzen hier mit ihnen gemeinsam an einem Tisch, um an Ideen zu arbeiten und Lösungen zu finden“.
Dialog zwischen DB und Stadt geht weiter „Gemeinsam mit Ihnen allen möchten wir künftig weiterhin im Austausch bleiben und sie auf unserem Weg mitnehmen“, sagte Amina Karam zur Verabschiedung.
DB Netz AG/Pia Haskamp
Am S4-Infostand konnten Interessierte hören, wie sich der Lärm durch vorbeifahrende Züge mit verschiedenen Lärmschutzwänden verändert.
Deutsche Bahn AG/Peter Mantik
150 Besucher:innen vor Ort und weitere 130 Zuschauer:innen im Livestream lauschten der Podiumdiskussion.
DB Netz AG/Pia Haskamp
Ein Modell der transparenten Lärmschutzwand war mit vor Ort in Ahrensburg.