Das Partnerschaftsmodell Schiene
„Wir möchten gemeinsam mit Ihnen an einem Strang ziehen und so für eine effiziente und partnerschaftliche Projektabwicklung im Großprojekt S-Bahnlinie S4 sorgen.
Wir begegnen uns auf Augenhöhe, arbeiten partnerschaftlich, kooperativ und innovativ miteinander, haben stets das gleichen Ziel vor Augen: eine effiziente, erfolgreiche, risikoarme, wirtschaftliche und schnelle Projektabwicklung.
Seien Sie dabei und werden Sie unsere Allianzpartner:innen im Großprojekt S-Bahnlinie S4.
Wir freuen uns bereits jetzt, gemeinsam mit Ihnen das Partnerschaftsmodell Schiene im Bauabschnitt 2 und 3 umzusetzen und damit unsere S4 zum Leuchtturmprojekt zu machen.“
Amina Karam,
Gesamtleiterin S-Bahn S4 &
HLK Hamburg-Lübeck
Baufirmen aufgepasst - Folien der Marktinfo zur Ausrüstungstechnik
Antworten auf die gestellten Fragen in der Marktinfo zum Vergabepaket 2 "Ausrüstungstechnik" am 17. September 2024.
Mitte September gab es einen DB-internen Webcast mit unserem Vorstandsvorsitzenden Dr. Richard Lutz. Dort bestätigte er, dass bis inklusive 2027 alle Projekte im Bestandsnetz finanziell abgesichert sind. Das zeigt auch die Folie 10. Wir sind sehr optimistisch, dass auch die Projekte nach diesem Zeitraum finanziert werden, da wir hier bereits mit der Anplanung beginnen. Uns steht weiterhin ein Budget in einer noch nie dagewesenen Höhe vom Bund zur Verfügung, um die Ziele der Starken Schiene für Deutschland zu erreichen.
Für die bahntechnische Ausstattung der S-Bahnlinie sind entlang der gesamten Strecke zahlreiche Oberleitungsanlagen (OLA) erforderlich. Eine Unterteilung der OLA in Teillose ist aufgrund der Lage und der Schnittstellen nicht sinnvoll. Um die geplanten Fertigstellungstermine einzuhalten, werden die Arbeiten in einem Vergabepaket gebündelt und zeitgleich durchgeführt. Dies gewährleistet eine einheitliche Bauweise und vereinfacht die spätere Instandhaltung. Auch die Logistik und technische Abhängigkeit der Gewerke machen eine weitere Aufteilung unpraktisch. Durch die Bündelung der Gewerke 50 Hz, Telekommunikation, OLA und Kabeltiefbau in einem Paket wird die Flexibilität, Koordination und Effizienz gesteigert. Die kurze Planungszeit und der enge Zeitrahmen erfordern eine reibungslose Zusammenarbeit ohne Schnittstellen zwischen den Ausrüstungsdisziplinen. Nur durch die Ausführung aus einer Hand lassen sich Störungen vermeiden und die Sperrzeiten optimal nutzen.
Zwischen Auftragsbeginn und tatsächlicher Ausführung liegen die Planung der Gewerke mit der gesamten Projektallianz. Vor der weiteren Ausführung ab 2026 ist zudem der Kabeltiefbau sowie die Kabelverlegung zur Baufeldfreimachung geplant.
Im Gegensatz zur konventionellen Ausschreibung und den damit verbundenen Schnittstellen gibt es im Partnerschaftsmodell Schiene keinen Unterschied. Daher verhindern wir so keinen breiteren Bieterkreis.
Vergabeterminplan Partnerschaftsmodell Schiene für die S-Bahnlinie S4
Grundsätze des Partnerschaftsmodells Schiene
- frühzeitige Einbindung aller relevanten Wertschöpfungstreiber:innen als Projektpartner:innen
- Kompetenz- statt Preiswettbewerb
- alle verfolgen ein gemeinsames Ziel mit der Intention „Best for Project“
- gemeinsamer Handlungs- und Erfolgsmaßstab
- gemeinsamer Erfolg durch aktive Zusammenarbeit aller Projektpartner:innen
- gemeinsames Kosten- und Risikomanagement
- innovative Lösungen durch früheres Zusammenführen von Planen und Bauen
- kostensicherere, effizientere und risikoärmere Projektabwicklung
Ein Großprojekt ist eine Konstellation aus Zahnrädern.
Jede Handlung und Entscheidung in der Planung und Umsetzung wirkt sich auf jedes Element des Projekts aus. Das Partnerschaftsmodell Schiene soll diese Konstellation aufeinander abstimmen und somit die Projektabwicklung harmonisieren.
Projektablauf
Bestandteile des Vergütungsmodells
Herstellkosten
- aufwandsbezogene Selbstkostenvergütung der Projektpartner per „Open-Book-Prinzip“
- auf Basis von Rechnungen oder gleichwertigen Nachweisen
Deckungsbeitrag
- Zuschlagssätze (AGK, Gewinn) der Projektpartner:innen
- Ermittlung im Wettbewerb
Beteiligungsbeitrag (Bonus/Malus)
- Beitrag, mit dem sich die Projektpartner:innen am Projektrisiko beteiligen (Bonus oder Malus)
- Ermittlung im Wettbewerb (Prozentwert als Teil des Preiskriteriums)
Integrale Kostenermittlung und Risikosteuerung
- Kostenzusammensetzung
Grundsätze der integralen Kostenermittlung
- Zielkosten müssen realistisch sein und so aufgestellt werden, dass sie unterschritten werden können
- Zielkosten werden auf Basis von Herstellungskosten (HK) vereinbart
- Zielkosten enthalten identifizierte und bewertete Risiken
- Zielgewinn für Porjektpartner:innen = Gewinn für exakte Erreichung der Zielkosten
- wenn Endkosten = Zielkosten,
dann Gewinn = Zielgewinn
- wenn Endkosten = Zielkosten,
- allgemeine Geschäftskosten (AGK) und Gewinn werden prozentual festgelegt
- Zielpreis aus Sicht des Auftraggebers =
Zielkosten + AGK + Gewinn - bei Unterschreitung der Zielkosten wird ein zusätzlicher Bonus erreicht
- bei Überschreitung der Zielkosten wird ein Malus erreicht
Abbildung 1: Voraussetzung der integralen Kostenermittlung
Abbildung 2: Bestandteile der integralen Kostenermittlung/Arbeitskalkulation
Die Integrale Risikosteuerung dient dazu:
- eine gemeinsame Erarbeitung der Planung, Kosten, Termine, Chancen und Risiken im Projekt durchzuführen
- Bewertung aller Risiken und Chancen in Risiko-Workshops vor Baubeginn
- eine frühe Einbeziehung aller Projektpartner:innen im Risikomanagement zu ermöglichen, welches gemeinsam getragen und verantwortet wird
Grundsätzliche Organisationsstruktur
Anforderungen an die Projektallianz
Partner:in werden im Großprojekt S-Bahnlinie S4
Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen das Partnerschaftsmodell Schiene im Projekt S4 mit Leben zu füllen.
Sie haben Interesse oder Fragen?
Unsere Ansprechpartnerinnen